Audi ab 2009 mit erstem Flexfueler
Weitere Informationen: www.autokiste.de, 25.04.2008
Ethanol-News
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Was in Ländern wie Brasilien und Schweden bereits große Erfolge feiert, steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Kaum jemand kennt die Erfolge des klimaschonenden Bioethanol-Kraftstoffes E85, der in Deutschland aus Zuckerrüben und Getreide gewonnen wird. Doch die Zahlen überzeugen. Das Gießener Regierungspräsidium hat ein Jahr nach der Einführung der umweltfreundlichen E-85-Fahrzeugflotte eine Bilanz gezogen, die sich sehen lassen kann.
Als erster Fuhrpark deutschlandweit übernahm die Behörde mit ihren derzeit insgesamt 41 Bioethanol-Dienstwagen eine Vorreiterrolle, und das nicht nur in Hessen. Die im Jahr 2006 im Rahmen eines Pilotprojektes von der Behörde angeschafften Ford Focus lassen sich flexibel betanken, entweder mit Bioethanol oder mit Superbenzin. 27 der Bio-Dienstfahrzeuge wurden fest zugeordneten Fahrern zugewiesen, die ihre Erkenntnisse über den Umgang, sowie Menge und Art des Kraftstoffes akribisch aufzeichneten. Insgesamt verbrauchten die Dienstwagen, die hessenweit im Einsatz waren, 40.700 Liter Bioethanol. 84 Prozent der Tankfüllungen bestanden aus Biosprit. Die übrigen 16 Prozent wurden aus Normalbenzin hinzugetankt, meist mangels einer E-85-Zapfsäule, von denen man derzeit an 15 hessischen und 127 Tankstellen bundesweit Gebrauch machen kann. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 10,5 Litern Bioethanol-Kraftstoff auf einhundert Kilometer legten die RP-Fahrerinnen und -Fahrer rund 500.000 km mit den 125 PS-starken Fahrzeugen zurück. „Mit dieser erfreulich hohen E 85-Quote hatte zu Beginn des Projektes noch niemand rechnen können, da es zum Zeitpunkt des Projektstarts lediglich zwei Bioethanol-Tankstellen in Hessen gab.“ erläutert Gudrun Baum, Leiterin der Abteilung für Ländlichen Raum, Forsten, Natur- und Verbraucherschutz im Gießener Regierungspräsidium, die anfänglichen Bedenken aller Projektteilnehmer.
Aus den Aufzeichnungen der Fahrerinnen und Fahrer wurden auch die Verbrauchszahlen ermittelt. Im Durchschnitt ergaben sich demnach für die einzelnen Fahrzeuge Werte zwischen 8,1 und 12,5 Litern Kraftstoffverbrauch pro 100 Kilometer. Im Durchschnitt aller Fahrzeuge ergibt sich ein Verbrauch von 10,2 Litern Kraftstoff pro einhundert Kilometer. Dem gegenüber steht ein um 75 % geringerer Ausstoß an C02-Emissionen als bei herkömmlichem Sprit. Nach Aussagen aller Pilotprojektteilnehmer ein sauberer Fahrspaß.
Berücksichtigt man die jährliche Abschreibung der Anschaffungskosten sowie die anfallende Versicherung, könnte die Anschaffung eines solchen Fahrzeuges finanziell auch für Privatpersonen interessant sein. Schon bei einer durchschnittlichen Jahresfahrleistung von 20.000 km ergibt sich ein Vorteil von einem Cent pro gefahrenem Kilometer gegenüber einem Benziner, beim Diesel spart man bereits zwei Cent ein.
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