Moratorium für Nordsee-Ölbohrungen
VCD: Röttgen zieht richtige Konsequenzen aus Ölkatastrophe
Berlin, 23.07.10: Der ökologische Verkehrsclub VCD begrüßt, dass sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen angesichts der Ölkatastrophe auf der Bohrinsel »Deepwater Horizon« im Golf von Mexico gegen neuen Ölbohrungen in der Nordsee ausgesprochen hat. Er fordert jedoch weitergehende Schritte.
Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: "Auch hier in Deutschland und Europa müssen Konsequenzen aus der Katastrophe gezogen werden. Wir dürfen nicht länger hinnehmen, dass die letzten Erdölreserven unter Inkaufnahme unkalkulierbarer Risiken ausgebeutet werden. Mit dem Stopp der Ölbohrungen in der Nordsee kann Deutschland eine Vorreiterrolle in Europa einnehmen. Wir brauchen zudem international verbindliche Nachhaltigkeitsstandards bei der Gewinnung fossiler Brennstoffe, die von unabhängigen Experten erarbeitet werden. Hier ist die Bundesregierung gefordert, sich in einem ersten Schritt für europaweite Standards einzusetzen.“
Doch auch die Mineralölindustrie müsse endlich akzeptieren, dass das fossile Zeitalter zu Ende gehe. Es sei unverantwortlich, unter unkalkulierbaren Risiken die letzten Ölreserven ausbeuten zu wollen. Unter dem Motto »Jetzt umlenken! Weg vom Öl!« hat der VCD daher im Juni eine Online-Protestaktion gestartet. Er ruft dazu auf, über seine Homepage www.vcd.org/umlenken.html eine Protest-E-Mail an den deutschen Mineralölwirtschaftsverband zu senden.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Mit seinem Online-Protest gibt der VCD all jenen eine Plattform, die das verantwortungslose Treiben der Ölkonzerne nicht tatenlos mit ansehen wollen. Die Mineralölwirtschaft muss sich auf eine Zeit mit immer weniger Erdöl einstellen und konstruktive Lösungen für eine wirklich zukunftsfähige Energieversorgung erarbeiten.“
Jetzt gelte es jedoch vor allem, den kostbaren Stoff Öl zu sparen und den Verkehr energieeffizient zu gestalten. Das schone das Klima, erhöhe die Versorgungssicherheit, stabilisiere die Preise und helfe, abenteuerlichen Raubbau zu verhindern. An die Adresse der Bundesregierung richtet der VCD zudem die Forderung, einen Fonds einzurichten, der im Ernstfall bereitstehe, um die Kosten einer Umweltkatastrophe zu tragen. Dieser Fonds müsse über eine zusätzliche Besteuerung der Gewinne der Mineralölkonzerne gespeist werden.
Quelle: VCD.de, 27.07.2010
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Labels: Deepwater Horizon, Ölkatastrophe, Röttgen, Umwelt, VCD
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