EU-Kommission führt Zertifikat für nachhaltige Biokraftstoffe ein
Die Europäische Kommission will zum Nachweis der Nachhaltigkeit von Biotreibstoffen und Pflanzenölen beim Anbau und in der Herstellung ein Zertifizierungssystem für Biotreibstoffe und Pflanzenöle einführen. In einem Maßnahmenpaket hat sie dazu konkretisiert, welche Anforderungen die Systeme erfüllen müssen, um von der Kommission anerkannt zu werden. Nur Treibstoffe und Öle, die diesem Zertifizierungssystem genügen können in Deutschland künftig auf die Biokraftstoffquote angerechnet werden oder nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) gefördert werden.
Eines der Hauptkriterien des Zertifizierungssystems ist, dass unabhängige Prüfer die gesamte Herstellungskette vom Landwirt und von der Mühle über den Händler bis zum Kraftstofflieferanten, der die Tankstellen mit Otto- oder Dieselkraftstoff beliefert, überprüfen. Des Weiteren sollen Biotreibstoffe nicht aus Rohstoffen hergestellt werden, die aus tropischen Wäldern oder von vor kurzem entwaldeten Flächen, entwässerten Torfmooren, Feuchtgebieten oder Flächen mit großer biologischer Vielfalt stammen. Nur Biokraftstoffe mit hoher Treibhausgaseinsparung von mindestens 35 Prozent gegenüber dem fossilen Kraftstoff sollen gefördert werden.
Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen begrüßt den Schritt der Kommission: "Die Nutzung von Biomasse ist ein zentraler Bestandteil des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Nur wenn wir Biomasse verstärkt als Energieträger nutzen, werden wir in Europa die Ziele zum Ausbau der erneuerbaren Energien erreichen. Ich begrüße deshalb außerordentlich, dass Energiekommissar Oettinger heute Kriterien zur nachhaltigen Nutzung von Biomasse vorgelegt hat, anhand derer die Zertifizierung nun europaweit harmonisiert werden soll", so Röttgen.
Quelle: iwr.de, 11.06.2010
Labels: Biomasse, Biotreibstoff, EEG, Nachhaltigkeit, Oettinger, Röttgen
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home