Erste Erfolge mit Algen-Biosprit
Biosprit, der aus ebenso als Lebensmittel dienenden Grundstoffen wie Mais oder Zuckerrohr gewonnen wird, steht zunehmend in der Kritik: es würden Pflanzen verbraucht, die Menschen auch Nahrungsmittel nutzen könnten und zu deren Anbau Wälder abgeholzt würden. Eine ganz andere Idee verfolgt daher Professor Otto Pulz vom Institut für Getreideverarbeitung (IGV) in Nuthetal bei Potsdam. Er will Biosprit aus Algen produzieren. Bioreaktoren könnten dann auf ohnehin nicht landwirtschaftlich nutzbaren Flächen mit Hilfe von Sonnenlicht CO2 aus der Luft oder Abgasen aus Kohlekraftwerken in Sprit umwandeln.
Versuche in Zusammenarbeit mit der europäischen Raumfahrtbehörde EADS zeigten erste Erfolge. Ein Testflugzeug mit Biosprit aus Algen wurde bereits in die Luft geschickt. Der grüne Kerosin-Ersatz scheint Potenzial zu haben. Neben einem geringeren Treibstoffverbrauch erwarten die Forscher auch einen geringeren Ausstoß an Stickstoff- und Schwefeloxiden um bis zu 40 Prozent. Mikroalgen vermehren sich besonders rasch und bilden mindestens 30 mal so viel organische Substanz wie beispielsweise Rapspflanzen. Die Produktion des grünen Sprits in industriellem Maßstab ist allerdings noch lange nicht kosteneffizient.
Quelle: aid infodienst Ernährung, Landwirtschaft, Verbraucherschutz e. V., 13.09.2010
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