Bundesregierung: Biokraftstoffe nicht für explodierende Lebensmittelpreise verantwortlich
Der Anbau von Lebensmitteln und Energiepflanzen bedeutet keinen Widerspruch. Aber nur mit einer nachhaltigen Landwirtschaft kann man Welternährung und Klimaschutz auf einen Nenner bringen. Darüber sind sich der Bundeslandwirtschaftsminister und der Bundesumweltminister einig. Für die weltweit explodierenden Lebensmittelpreise ist der Biokraftstoff nach der Überzeugung beider Minister nicht verantwortlich. Das befinden Horst Seehofer und Sigmar Gabriel anlässlich der aktuellen Diskussion um Lebensmittelpreise, Biosprit und Agrarpolitik unabhängig voneinander.
Abkommen zur nachhaltigen Produktion von Biosprit mit Brasilien
Nach seinem Besuch in Brasilien hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sich für eine stärkere Unterstützung des Landes beim Schutz der Tropenwälder ausgesprochen. Zugleich müsse eine nachhaltige, sozial und umweltpolitisch verantwortbare Bioenergieerzeugung sichergestellt werden. Begleitet von Bundestagsabgeordneten aller Parteien und Vertretern deutscher Umweltverbände hatte er in politischen Gesprächen für internationale Nachhaltigkeitskriterien zur Bioenergieerzeugung geworben. In der kommenden Woche wird Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch in Brasilien ein entsprechendes Abkommen zur umweltverträglichen Produktion von Biokraftstoffen unterzeichnen, kündigte Gabriel an.
Trotz der kürzlich veränderten Beimischungspläne will der Bundesumweltminister am tropischen Biosprit festhalten. Bei differenzierter Sicht auf die Dinge werde deutlich, dass Brasilien sehr viel unternehme, um seinen Regenwald zu erhalten, so Gabriel. Nun vollständig auf die Einfuhr zu verzichten, käme bei dem Partner in Südamerika deshalb nur als Abschottung an. Den Raubbau am Regenwald aufhalten könnten allein ökologisch wie sozial nachhaltige Nutzungskonzepte, die sich für die Bewohner der Regionen auszahlen: "Solange man an der Zerstörung der Wälder mehr Geld verdient als an ihrem Schutz, wird der Erhalt der Wälder schwer bleiben."
Platz sei noch genug. Allein in Brasilien lägen derzeit über 100 Millionen Hektar landwirtschaftlich nutzbarer Fläche brach. Weltweit würden nur 36 Prozent der nutzbaren Flächen überhaupt genutzt – und nicht einmal zwei Prozent davon für die Herstellung von Bioenergie.
Weniger Biosprit, mehr Wind
Um die Klimaschutzziele trotz einer geringeren Nutzung von Biokraftstoff zu erreichen, will der Bundesumweltminister in Deutschland den Anteil der Windenergie erhöhen. Zehn bis elf Millionen Tonnen Kohlendioxid sollen so eingespart werden. Dafür soll der garantierte Abnahmepreis für den Windstrom auf 9,1 Cent steigen, kündigte Gabriel an. Ältere Windkraftanlagen sollten leistungsfähigeren neuen Anlagen weichen.
Q: IWR.de, 09.05.2008
Abkommen zur nachhaltigen Produktion von Biosprit mit Brasilien
Nach seinem Besuch in Brasilien hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel sich für eine stärkere Unterstützung des Landes beim Schutz der Tropenwälder ausgesprochen. Zugleich müsse eine nachhaltige, sozial und umweltpolitisch verantwortbare Bioenergieerzeugung sichergestellt werden. Begleitet von Bundestagsabgeordneten aller Parteien und Vertretern deutscher Umweltverbände hatte er in politischen Gesprächen für internationale Nachhaltigkeitskriterien zur Bioenergieerzeugung geworben. In der kommenden Woche wird Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihrem Besuch in Brasilien ein entsprechendes Abkommen zur umweltverträglichen Produktion von Biokraftstoffen unterzeichnen, kündigte Gabriel an.
Trotz der kürzlich veränderten Beimischungspläne will der Bundesumweltminister am tropischen Biosprit festhalten. Bei differenzierter Sicht auf die Dinge werde deutlich, dass Brasilien sehr viel unternehme, um seinen Regenwald zu erhalten, so Gabriel. Nun vollständig auf die Einfuhr zu verzichten, käme bei dem Partner in Südamerika deshalb nur als Abschottung an. Den Raubbau am Regenwald aufhalten könnten allein ökologisch wie sozial nachhaltige Nutzungskonzepte, die sich für die Bewohner der Regionen auszahlen: "Solange man an der Zerstörung der Wälder mehr Geld verdient als an ihrem Schutz, wird der Erhalt der Wälder schwer bleiben."
Platz sei noch genug. Allein in Brasilien lägen derzeit über 100 Millionen Hektar landwirtschaftlich nutzbarer Fläche brach. Weltweit würden nur 36 Prozent der nutzbaren Flächen überhaupt genutzt – und nicht einmal zwei Prozent davon für die Herstellung von Bioenergie.
Weniger Biosprit, mehr Wind
Um die Klimaschutzziele trotz einer geringeren Nutzung von Biokraftstoff zu erreichen, will der Bundesumweltminister in Deutschland den Anteil der Windenergie erhöhen. Zehn bis elf Millionen Tonnen Kohlendioxid sollen so eingespart werden. Dafür soll der garantierte Abnahmepreis für den Windstrom auf 9,1 Cent steigen, kündigte Gabriel an. Ältere Windkraftanlagen sollten leistungsfähigeren neuen Anlagen weichen.
Q: IWR.de, 09.05.2008
Labels: Biokraftstoffe, Biosprit, Brasilien, Bundeskanzlerin, Bundesregierung, Energie, Gabriel, Merkel, Seehofer
0 Comments:
Kommentar veröffentlichen
<< Home