Biosprit: Automobilverbände gegen Panikmache
(pressebox) Stuttgart, 06.02.2008 - In der neu aufgeflammten Diskussion über die Folgen höherer Biospritanteile in Kraftfahrzeugen (s. u. a. ZDF FRONTAL 21 v. 5. Feb. 08) haben Spitzenvertreter der Automobilwirtschaft bekräftigt, es bestehe für Autobesitzer kein Anlass zur Sorge.
In einem Schreiben an den ACE Auto Club Europa versicherte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, die deutschen Fahrzeughersteller würden ihre Fahrzeuge bis auf wenige Ausnahmen umfassend für den Betrieb mit E10 Kraftstoff (10 Prozent Anteil Bio-Ethanol: DIN51626-1) freigeben, sofern die Betriebsanleitung einzelner Modelle nicht von Anfang an die Verwendung von Super Plus Kraftstoff vorsehe. "Die meisten Fahrzeughalter können somit weiter die heute gewohnte Kraftstoffsorte tanken", betonte Wissmann. Seinen Angaben zufolge stellen lediglich rund 375 000 Fahrzeuge im Bestand eine Ausnahme dar. Für diese Kfz werde aber auch zukünftig noch Super Plus mit 5 Prozent Ethanol zur Verfügung stehen.
Auch der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Volker Lange, versuchte, die wegen der geplanten erhöhten Biospritbeimischung in der Öffentlichkeit laut gewordenen Bedenken zu zerstreuen. Er schrieb dem ACE, derzeit prüften die internationalen Fahrzeughersteller ihre Fahrzeugpalette auf die Verträglichkeit von höheren Biospritanteilen. Die Tests seien noch nicht abgeschlossen, ihren Informationspflichten würden die internationalen Fahrzeughersteller aber nachkommen. Lange: "Es besteht aus Sicht des VDIK kein Grund über die Medien Panikmache zu betreiben". Der ACE hatte zuvor den VDA und den VDIK schriftlich aufgefordert, "im Interesse der Verbraucher für Klarheit zu sorgen". Hintergrund ist der Plan der Bundesregierung, aus Gründen des Klimaschutzes den Anteil des C02-neutralen Bio-Ethanols im Benzin von bisher 5 auf 10 Prozent zu erhöhen. In Kreisen von Autoexperten hat dies eine lebhafte öffentliche Debatte ausgelöst. Skeptiker befürchten, die Zahl der negativ betroffenen Fahrzeuge könne in die Millionen gehen, sie seien für die erhöhte Beimischung von Biosprit ungeeignet, Bauteile könnten aufgrund aggressiver Wirkstoffe im Bio-Ethanol beschädigt werden. Um dies zu vermeiden, müssten viele Autobesitzer gezwungenermaßen den teuersten Kraftstoff Super Plus tanken. Dazu zitiert der ACE aus dem Schreiben von VDA-Präsidenten Matthias Wissmann: "Für die deutsche Automobilindustrie war immer klar, dass eine erhebliche Mehrbelastung für einen Großteil der Autofahrer durch eine neue Kraftstoffsorte nicht akzeptabel wäre".
Laut ACE wird sich voraussichtlich von Mitte März an der Bundesrat mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Biospritbeimischung befassen.
Q: pressebox.de, 06.02.2008
In einem Schreiben an den ACE Auto Club Europa versicherte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), Matthias Wissmann, die deutschen Fahrzeughersteller würden ihre Fahrzeuge bis auf wenige Ausnahmen umfassend für den Betrieb mit E10 Kraftstoff (10 Prozent Anteil Bio-Ethanol: DIN51626-1) freigeben, sofern die Betriebsanleitung einzelner Modelle nicht von Anfang an die Verwendung von Super Plus Kraftstoff vorsehe. "Die meisten Fahrzeughalter können somit weiter die heute gewohnte Kraftstoffsorte tanken", betonte Wissmann. Seinen Angaben zufolge stellen lediglich rund 375 000 Fahrzeuge im Bestand eine Ausnahme dar. Für diese Kfz werde aber auch zukünftig noch Super Plus mit 5 Prozent Ethanol zur Verfügung stehen.
Auch der Präsident des Verbandes der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK), Volker Lange, versuchte, die wegen der geplanten erhöhten Biospritbeimischung in der Öffentlichkeit laut gewordenen Bedenken zu zerstreuen. Er schrieb dem ACE, derzeit prüften die internationalen Fahrzeughersteller ihre Fahrzeugpalette auf die Verträglichkeit von höheren Biospritanteilen. Die Tests seien noch nicht abgeschlossen, ihren Informationspflichten würden die internationalen Fahrzeughersteller aber nachkommen. Lange: "Es besteht aus Sicht des VDIK kein Grund über die Medien Panikmache zu betreiben". Der ACE hatte zuvor den VDA und den VDIK schriftlich aufgefordert, "im Interesse der Verbraucher für Klarheit zu sorgen". Hintergrund ist der Plan der Bundesregierung, aus Gründen des Klimaschutzes den Anteil des C02-neutralen Bio-Ethanols im Benzin von bisher 5 auf 10 Prozent zu erhöhen. In Kreisen von Autoexperten hat dies eine lebhafte öffentliche Debatte ausgelöst. Skeptiker befürchten, die Zahl der negativ betroffenen Fahrzeuge könne in die Millionen gehen, sie seien für die erhöhte Beimischung von Biosprit ungeeignet, Bauteile könnten aufgrund aggressiver Wirkstoffe im Bio-Ethanol beschädigt werden. Um dies zu vermeiden, müssten viele Autobesitzer gezwungenermaßen den teuersten Kraftstoff Super Plus tanken. Dazu zitiert der ACE aus dem Schreiben von VDA-Präsidenten Matthias Wissmann: "Für die deutsche Automobilindustrie war immer klar, dass eine erhebliche Mehrbelastung für einen Großteil der Autofahrer durch eine neue Kraftstoffsorte nicht akzeptabel wäre".
Laut ACE wird sich voraussichtlich von Mitte März an der Bundesrat mit dem Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Biospritbeimischung befassen.
Q: pressebox.de, 06.02.2008
Labels: ACE, Bioethanol, Biosprit, Bundesrat, Bundesregierung, E10, Lange, VDIK, Wissmann
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